11.08.47: Fr. E., ein absolut unverläßliches Subjekt!


Elias Hauster an Julius und Rachel Hauster (Greif):




Radauti 11/8 47

Liebe Kinder, lieber Jul!

Heute dankend die 5 Mill. erhalten. Morgen Dienstag wird die Mutter s. G. w. [Anm.: Abk. "so Gott will"] das Spital verlassen, so hat Dr. Rachmut verordnet. Zu Hause werde ich streng darauf sehen, daß sie absolute Ruhe hält. Wohnung in Asylnähe findet sich sehr schwer, Fr. E. hat wohl eine in Aussicht gestellt, aber sie ist nicht gekommen, ein absolut unverläßliches Subjekt. Ich hörte, daß man jetzt f. 1 kl. Zimmerchen samt Küche, unmöbl., 1 Mill monatl. Zins verlangt u. zw. f. 6 Monate im Voraus. Wir werden uns schlecht u. recht in dieser Wohnung f. d. Winter einrichten u. nach Gelegenheitsmöbel Umschau halten, doch kann man das nur mit einem größeren Geldbetrag in der Hand, da in solchen Fällen der Kauf sofort getätigt werden muß. Vielleicht richte ich mir auch ein primitives Brausebad ein, ähnlich wie einst in d. Cuza Vodă, das Abwasser hinunterzutragen. Vorläufig denken wir bei Fr. Gerber in Kost zu bleiben u. keine Eigenwirtschaft zu führen, erst von Freitag d. 15/8 an wirtsch. wir allein, ich werde alle Packeselarbeiten verrichten.

Eure Alten.

Mit Gr. u. Küssen

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