15.12.47: Die Handschrift auf der Postanweisung


Elias und Marjem Hauster (Fleischer) an Julius und Rachel Hauster (Greif):



Radauti 15/12 1947

Liebe Kinder!

Was um Gotteswillen ist bei euch los, daß wir schon solange nichts von euch hören? Die Handschrift auf der Postanweisung war uns stets gewissermaßen ein Briefersatz. Jetzt, da Ihr uns seltener Geld schickt, so doch wenigstens ein paar Worte auf einer Postkarte! Hier ist es, nach einem guten Schneefall, bitter kalt geworden, aber wir werden mit Gottes Hilfe durchhalten. Wie steht es mit eurem Vorhaben? Ist ein Fortschritt zu verzeichnen? Die Lebensmittelpreise hier sind in manchen Artikeln etwas mäßiger geworden.

Wir küssen euch, eure Alten.


Liebe Kinder! Ich bitte Euch nicht solche langen Schreibpausen eintreten zu lassen, da wir sonst düstere Gedanken haben. Die Nächte sind so lang u. wir denken nur an Euch. Um 9 Uhr legen wir uns. Kein [Kino] weil es zu spät wird zu nach Hause gehen. Küß d. u. die Schella Eure Mutter

Soeben 1000 Lei dankend erhalten

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