15.07.47: Gott und die medizinische Wissenschaft


Elias Hauster an Julius und Rachel Hauster (Greif):




Radauti 15/7 1947

Liebe Kinder, lieber Jul!

Heute eure Liebessendung von 3 Mill. erhalten. Der Mutter geht es etwas besser, was ich durch Ventusenstellen [Anm.: rum. "ventusă" = "Schröpfglas"] (durch mich selbst) 3 Tage nacheinander erreicht habe. Sie ist aber noch viel zu schwach, um auszugehen oder Hausarbeiten zu verrichten, ich habe ihr alle diese Agenden [Anm.: österr. "Obliegenheiten"] abgenommen. Wir haben auch für 1 Tag eine Wäscherin ins Haus genommen. Die Mutter muß noch Herzmittel nehmen, u. da hat sich dein Fläschchen Cardiazol-Ephedrin-Tropfen als das beste erwiesen, ist aber leider schon ausgegangen, ein neues kostet 500000 Lei, wir behelfen uns daher mit einem Gemisch von Digitalis u. Baldrian, was derzeit nur 80000 Lei kostet. Ein Neigen ist vorauszusehen. Mittel zum Ausschleimen (jodhaltig) u. harntreib. Mittel wären nach Dr. Steiger nützlich, kosten jedoch sehr teuer. Hoffentlich hilft uns Gott u. die medizin. Wissenschaft. Wir küssen euch, eure Alten.

P.S. Für das Jointheim [Anm.: s. Brief vom 04.02.47] darf man nicht bettlägrig sein.

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