07.05.47: Der Wohnwert


Elias Hauster an Julius und Rachel Hauster (Greif):




Radauti 7/5 1947

Liebe Kinder,

heute eure neueste Liebessendung (1500000) mit herzl. Dank u. Vergelts Gott millardenfach, erhalten. Lieber Julius, ich muß dich bemühen, mir umgehend zu schreiben, wieviel Zins [Anm.: Mietzins] ich ab Mai zahlen soll. Ich bin hier juristisch glänzend informiert worden, wenn ich will, habe ich nicht mehr zu zahlen, als bisher, da die voloarea locativa [Anm.: rum. "Wohnwert"] dieser Wohnung nur 1333 Lei monatl. (16000 Lei jährl.) ausmacht u. ich dieselbe nur 2 x so hoch zu zahlen gehabt hätte, während ich diese Summe 52 · 5 Mal überzahlt habe. Ich hätte nur per Post weiter den gleichen Zins zu zahlen, wie bis nun - bei Verweigerung der Annahme die Rücknahme ebenfalls verweigern. Mein jetziger Sollzins beträgt gesetzl. 10664 Lei, (~ 11000 Lei) monatl. Weinsch[enker]. wird in d. Unterredung unflätig u. droht, weil ich ihm den von ihm geford. Zins (700000 Lei monatl.) nicht zahlen will. Fr. Weinsch[enker]., die jetzt mit uns verhandelt, hat sich schon zur Minimalford. v. 350000 Lei monatl. "herabgelassen", gegenüber 10664 Lei immerhin eine hübsche Summe. Schreibe bitte dringend, sofort umgehend, wie hoch ich in meinem Gegenangebot gehen darf, denn du hast doch - und wie! - ein Wort mitzureden! Also bitte, verliere an uns die paar Minuten u. verschwende die paar Zeilen, wir warten darauf, ebenso auf Nachrichten über euer Wohlergehen. Bitte auch bei Jawneh [Anm.: s. Brief vom 14.11.46] die für mich so rentable, daher dich entlastende Intervention nicht zu übersehen.

Küsse, die Alten

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